Die Stadt Greiz ist seit kurzem um eine neue Sehenswürdigkeit reicher! Hoch oben über der Stadt, weithin sichtbar steht unweit des Flugplatzes in Obergrochlitz der wohl größte Rubik/Zauber-Würfel der Region.
Für den Zweckverband TAWEG ist Wasser natürlich mehr als nur ein Spiel. Stellenweise ganz schön knifflig stellt sich die Versorgung der Stadt Greiz und Ihrer Einwohner mit bestem Trinkwasser rund um die Uhr, zu jeder Tagesund Nachtzeit dar.
Besonders das anspruchsvolle Höhenprofil unserer schönen Stadt stellte und stellt die Ingenieure vor große Herausforderungen, schließlich sind Höhenunterschiede von bis zu 150 Meter vom Berg ins Tal und wieder zurück zu überwinden. Die Verteilung der örtlichen Wasservorkommen aus den verbandseigenen Wasserwerken und auch des sog. „Fernwassers“ aus dem Talsperrensystem Leibis/Lichte zu jedem Haushalt ist historisch gewachsen und wird fortwährend instandgehalten und modernisiert.
Technische Anlagenbeschreibung
Bei der Anlage handelt es sich um den Druckunterbrecher (DU) Grochlitzberg, welcher Mitte der 1970’er Jahre im Zuge der Anbindung der Stadt Greiz an das Ostthüringer Fernwassersystem errichtet wurde.
Ein Druckunterbrecher ist ein offener Wasserbehälter, der jedoch nicht primär der Wasserspeicherung, sondern zur Entspannung (Unterbrechung) des Wasserdruckes der einspeisenden Anlage über einen freien Zulauf in einen offenen Raum mit freiem Wasserspiegel dient. Das Trinkwasser am DU Grochlitzberg steht mit dem Druck des Hochbehälters Gommla (Sohlhöhe 414 m NHN zzgl. Füllstand) an, fließt mit ca. 3 bar in die Anlage hinein und verlässt diese mit knapp über 0 bar auf deren Sohlhöhe von ca. 385 m NHN wieder. Der freie Raum des DU Grochlitzberg besteht aus zwei Behälterkammern zu je 50 Kubikmetern, welche teilweise unterirdisch angeordnet sind. Das deutlich sichtbare oberirdische Gebäude ist der Zugang zum unterirdischen Rohrkeller und beherbergt u. a. die EMSR-Technik.
Primär versorgt der DU Grochlitzberg mit dem anstehenden Trinkwasser aus Richtung Gommla die sog. Obere
Zone Greiz an der Einspeisestelle im Papiermühlenweg sowie sekundär die sog. Untere Zone an der Einspeisestelle am Tannendorfplatz. Ebenso sind einige Abnehmer Am Hasental in dieser Achse direkt angeschlossen.
Druckunterbrecher wurden früher auch bei geringen Durchflussmengen eingesetzt, da diese prinzipiell ohne Fremdenergie auskommen und über wenig mechanische Einrichtungen verfügen. Vor der Erfindung bzw. dem versorgungstechnischen Einsatz von Druckminderern (eine Armatur, welche in eine Wasserleitung eingebaut wird und der gewünschte Zieldruck manuell eingestellt werden kann) gab es außerdem keine Alternativen.
Frühere Druckminderer waren auch störanfälliger bzw. unzuverlässiger als die Heutigen. Druckunterbrecher haben aber noch immer ihre Daseinsberechtigung vor Allem, wenn es um große Durchflussmengen und zum Ausgleich deren Schwankungen geht. Druckminderer kommen bevorzugt bei geringeren Durchflussmengen zum Einsatz, da diese auch variabel einsetzbar sind, wohingegen Druckunterbrecher diverse Nachteile haben. So sind die Bauwerke im Verhältnis größer und müssen auch an korrekter Stelle errichtet werden, da Sohl- und Wasserspiegelhöhe entscheidend für den Versorgungsdruck beim Verbraucher sind. Ebenso unterliegen Druckunterbrecher aufgrund der freien Wasseroberfläche strengen hygienischen Auflagen und sind wie Wasserbehälter zur Trinkwasserspeicherung zu behandeln.
Zweckverband TAWEG