Ortsteilräte von Moschwitz, Obergrochlitz und Untergrochlitz berieten erstmals gemeinsamMitarbeiter der Caspar Bau GmbH schließen in Greiz-Moschwitz einen Teil der bereits verlegten insgesamt elf Kilometer langen 20 KV Mittelspannungstrasse der Greizer Energieversorgung, die von Sachswitz bis nach Gommla führt. Diese Maßnahme dient der Stabilisierung der gesamten Ortslage Gommla samt des Gewerbegebietes und macht künftige Ringschaltungen möglich. Große Herausforderungen sind dabei die Unterquerungen der Weißen Elster und der Bahn.

Man könnte es fast historisch nennen, dass erstmals die Ortsteilräte von Obergrochlitz, Moschwitz und Untergrochlitz zu einer gemeinsamen Beratung zusammenkamen und im Ergebnis beschlossen, sich künftig über Probleme auszutauschen sowie über gemeinsame Projekte zu beraten. Angeregt hatte das Treffen die Untergrochlitzer Ortsteilbürgermeisterin Berit Dübler (CDU). „Obwohl die Infrastruktur unserer relativ dicht aneinanderliegenden Ortsteile sehr unterschiedlich sind, sollten wir die Vorzüge einbringen, die unser ländlicher Raum bietet. So haben wir beispielsweise in Untergrochlitz kein leerstehendes Haus. Dazu trägt sicherlich die schöne Wohnlage unseres Ortsteiles bei, die besonders für junge Leute interessant sein dürfte und die wir gern für eine Mitarbeit im Ort motivieren würden“, erklärte sie eingangs. Doch es gibt auch Probleme, denn unsere Fußballer hatten in der Vergangenheit für die Organisation und Durchführung mehrere Events dem Ort Leben eingehaucht. Mit dem Ende des Vereins fehlen uns nun die engagierten Leute. Lediglich die Maifeier und der Weihnachtsmarkt konnten noch auf die Beine gestellt werden. Unser größtes Problem, das unbedingt gemeinsam mit der Stadt Greiz gelöst werden muss, besteht am Schluchter, der bei Starkregen unter teils mit Schlamm belasteten großen Wassermassen aus Richtung Obergrochlitz überschwemmt wird. „Unsere Ortsteilräte sind sehr engagiert und werden sich auch weiterhin für die Untergrochlitzer Belange einsetzen“, so Dübler weiter, die im künftigen Zusammenwirken der drei Ortsteile Potenzial sieht.
Die Moschwitzer Ortsteilbürgermeisterin Janett Heydrich und ihre Ortsteilräte bedauerten sehr, dass in diesem Jahr das Sommerfest aufgrund Corona ausfallen musste. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, und somit hoffen sie in Sachen Dorfleben auf ein besseres kommendes Jahr. Moschwitz hatte früher bis zum 2. Weltkrieg einen starken Turnverein. Übrig blieb der Turngarten gegenüber der ehemaligen Bushaltestelle an der Einmündung von Obergrochlitz nach Moschwitz und Caselwitz, der in den zurückliegenden Jahren von der Jugend genutzt wurde. „Wir haben vor, dieses Gelände, das sich eigentlich auf Caselwitzer Flur befindet, samt der Container wieder für das Jugendleben der Ortsteile wieder nutzbar zu machen und haben einen Arbeitseinsatz ins Auge gefasst, um die Unterkünfte mittels Überdachung wetterfest zu machen“, erklärte Heydrich.
Der Obergrochlitzer Ortsteilbürgermeister und Gastgeber Holger Steiniger (Die Linke) schlug vor mit der PRG ein Gespräch zu führen, um die gegenüberliegende Bushaltestelle wieder zu aktivieren und ein modernes Buswartehäuschen zu errichten. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, dieses im Gelände des Turngartens zu errichten, diskutierten die Ortsteilräte. Der Moschwitzer Ortsteilrat wünscht sich künftig eine bessere Zusammenarbeit mit der Greizer Stadtverwaltung, damit Vorfälle wie jüngst nicht mehr passieren, als trotz der schriftlichen Bitte der Ortsteilbürgermeisterin die seit langem außer Betrieb genommenen Straßenlampen wieder zu aktivieren, diese samt Masten entfernt wurden aufgrund eines Stadtratsbeschlusses von 2015. Außerdem wünsche man sich auch mehr Transparenz. „Unser Ortsteilrat hat beispielsweise keinerlei Informationen erhalten bezüglich der gegenwärtig laufenden Baumaßnahme einer Stromtrasse durch unseren Ort. Somit können wir auch die vielen Fragen der Moschwitzer Bürger nicht beantworten“, erklärte ein Ortsteilrat. Auf Nachfrage erklärte der Geschäftsführer der Greizer Energieversorgung, Ronny Stieber, dass alle betroffenen Anwohner über die Baumaßnahme informiert und Aushänge im Dorf angebracht wurden. Kritik gab’s auch seitens der Moschwitzer Ortsteilräte in Sachen Genehmigung privater Baumaßnahmen, bei denen es den Einwohnern oftmals schwer gemacht. Diesbezüglich sieht Steiniger Licht am Ende des Tunnels, sobald die Stadt über einen Flächennutzungsplan verfügen könnte. Er erläuterte seinen Vorschlag für den Bau eines Rad- und Fußweges zwischen Obergrochlitz und Moschwitz, der zum großen Teil auf Straßenhöhe angelegt werden könnte.
Die anwesenden Ortsteilräte begrüßten abschließend das begonnene Zusammenwirken und haben eine weitere gemeinsame Zusammenkunft im kommenden Frühjahr beschlossen.

Christian Freund