Mein erster Gästeflug über GreizLuftbildaufnahme vom SZD-9 Bocian 1 E - Baustelle Schlossbrücke (1991)

Luftbildaufnahme vom SZD-9 Bocian 1 E – Baustelle Schlossbrücke (1991)

Der erste persönliche Segelflug über der Stadt Greiz war damals eine spontane Sache und ein tolles Erlebnis. Seit 1990 sind Gästeflüge möglich gewesen. Und das Fotografieren aus der Luft wurde nun erlaubt. Also packte man als Obergrochlitzer die Gelegenheit beim Schopfe. Der erste Gästeflug 1990 in einem Segelflugzeug (Windenstart) war einer der schönsten Flüge überhaupt – maximal 10 min im Flugzeugtyp – Bocian 1 E: Der SZD-9 Bocian (deutsch „Storch“) ist in Obergrochlitz ein zweisitziges polnisches Schulsegelflugzeug gewesen – Mitteldecker in Holz/Stahlrohr-Gemischtbauweise. Riesige Begeisterung nach den Gästeflügen: 1991 wurde daraus sogar ein Flugzeugschlepp bis etwa 400 m Höhe – hinter einem Schleppflugzeug PZL-104 Wilga 35 (deutsch „Pirol“). Die Freude war so groß, dass noch ein Gedicht „Segelfluggast ‘91“ entstand, welches auch in der OTZ – Ostthüringer Zeitung veröffentlicht wurde am 10.09.1991. Die 3 Strophen finden sich nun hier in 3 nachfolgenden Fotos unter “Segelfluggast“ wieder (inklusive Foto mit Doppelschlepp in Obergrochlitz). Ein Dankeschön gilt Herrn Christian Freund, welcher bei der Veröffentlichung in der OTZ half. Ebenfalls vielen Dank an den damaligen Piloten und Fluglehrer Werner Rott (ⴕ). Vor dem Start zum FSchlepp gab es eine nette Geste von ihm: „Bei uns wird sich im Segelflugzeug geduzt. Ich heiße Werner.“.

Hinweise zum Gedicht „Segelfluggast“: Fotos mit der Kleinbild-Spiegelreflexkamera Praktica LTL; Wechselobjektive: PENTACON auto 1.8/50 sowie PENTACON auto 2.8/135 (Luftbildaufnahme: Baustelle „Schlossbrücke“). Die tschechische Seilwinde Herkules III war eine selbstfahrende Seilwinde zum Starten von Segelflugzeugen. Sie wurde von 1957 bis 1961 bei Moravan Otrokovice gebaut (nahe der Stadt Zlin). Der Luftsportverein Greiz e. V. modernisierte diese mit einem neueren Tatra-Motor nach 1990. Am 17. April 1990 flogen die beiden deutschen Raumfahrer Sigmund Jähn (Gast im polnischen Schleppflugzeug PZL-104 Wilga 35) und Ulf Merbold (mit im zweisitzigen polnischen Schulsegelflugzeug PZL Bielsko SZD-9 Bocian 1 E) vom Verkehrslandeplatz Gera zum Sonderlandeplatz Greiz-Obergrochlitz als Raumfahrer-Gäste. Sie begrüßten danach viele Greizer vor dem Rathaus. Laminar-Profile bei Segelflugzeugen haben eine lange laminare Laufstrecke der Strömung und daher einen geringen Widerstand. Die dickste Stelle des Profils liegt knapp vor der Flügelmitte und der Nasenradius ist eher klein.

Text und Fotos (keine Fremdquellen – nur stetig © Jürgen Pohle): Jürgen Pohle Greiz, 02.11.2022