Obergrochlitzern hat halbes Jahrhundert Gaststättengeschichte geschriebenAn der Theke fühlt sich Christel Lätzsch besonders wohl. Ihr Chef Georgi Petkov ist stolz auf zuverlässige Mitarbeiterin.

Die Obergrochlitzerin Christel Lätzsch ist ein Urgestein der Greizer Gastronomie. Auf Christel ist hundert Prozent Verlass. Als meine Stellvertreterin hat sie in unserem Haus Friedensbrücke alles im Griff“, schwärmt Inhaber Georgi Petkov, der die gesamte Einrichtung im Jahr 1992 übernahm. Er sieht es als glückliche Fügung, dass schon damals Christel, die nunmehr ihren 70. Geburtstag feiert, als Mitarbeiterin dabei war. Und das hat seinen Grund, denn sie ist seit dem Jahr 1971 in dieser Greizer gastronomischen Einrichtung zuhause und hat somit seit einem halben Jahrhundert die Geschichte Greizer Gastronomie mitgeschrieben.
Geboren in Sorge-Settendorf, besuchte die Jubilarin in Teichwolframsdorf die Schule und begann anschließend eine Lehre als Köchin in der Mitropa in Zwickau. „Danach war ich in Greiz in verschiedenen HO- Gaststätten tätig wie zum Beispiel im Hotel Am Markt, dem Ratsstübl oder auch in Waldhaus. Mein Hauptstützpunkt war vor allem im „Express“, eine beliebte Schnellgaststätte im Haus Friedensbrücke, die nach der Wende durch die kurzzeitig neue Inhaberin leider geschlossen wurde. Das war bis zur Wende meine schönste Zeit“, erzählt Christel Lätzsch die heute wie damals für ihren Job lebt.
Wer die Tanzveranstaltungen im Saal der „Friedensbrücke“ besuchte, wird sich noch gern an die freundliche Frau erinnern, die vor allem am Tresen stand, mit bediente oder auch an der Garderobe zu finden war. Stets gut besucht war immer auch das Restaurant Wintergarten in diesem Haus, den es heute nicht mehr gibt. „Es hat immer Spaß gemacht, vor allem die vielen Feiern, ob Frauentags-oder Betriebsfeiern und am 1. Mai, da durften wir allerdings erst um 10 Uhr, also nach dem Umzug öffnen. In unserem Beruf lernt man die unterschiedlichsten Gäste kennen, das ist bis heute interessant“, erklärt sie weiter. Das kann ihr Chef nur unterstreichen: „Christel hat ein absolutes Gespür für die Leute, geht respektvoll mit jedem um, egal, ob er ein Direktor oder Arbeitsloser ist. Und diesen Respekt erhält sie auch zurück. Sie geht selbstkritisch um, bringt viele Ideen ein und hält nicht hinterm Berg, wenn ich Mist gebaut habe“, erklärt schmunzelnd Chef Petkov, der noch weitere vier Mitarbeiterinnen beschäftigt. Seit er das Haus führt, hat sich viel verändert. Neben dem Billard-Cafè ist er vor allem auf die Hotelzimmer mit modernster Ausstattung samt gemeinsamen neuen Frühstückszimmer stolz. Die neueste Errungenschaft ist ein eigener Parkplatz am Haus, der anlässlich des Firmenjubiläums am 1. November mit vielen Gästen ab 14 Uhr eingeweiht werden soll.

Christian Freund