Corona bestimmt nach wie vor das Maß unseres öffentlichen Lebens. Das wurde anlässlich der Bürgerversammlung für den Greizer Ortsteil Obergrochlitz mit Caselwitz und Eichleute deutlich, denn auch für diese Veranstaltung wurden die Stühle für die Besucher im vorgeschriebenen Abstand im reichlich Platz bietenden Saal der Obergrochlitzer Turnhalle aufgestellt. Dass sich weitaus mehr Interessierte auf den Weg machten sorgten offensichtlich die Themen und die geladenen Gäste mit Bürgermeister Alexander Schulze (parteilos), sowie dem Geschäftsführer der Greizer Energieversorgung Ronny Stieber mit Cosima Fischer und dem Obergrochlitzer Wehrführer Gregor Spehala.
Bevor Ortsteilbürgermeister Holger Steiniger (Die Linke) mit einem Rückblick auf die Arbeit in den Wohngebieten seit der Wahl des neuen Ortsteilrates einging, übergab Bürgermeister Schulze fünf Gutscheine für Restaurantbesuche im Rahmen der Aktion „Helden des Alltags“ an Jens Welz, Ulrike Schierz, Gabriele Reineck und Joachim Frantz (einen weiteren erhält der Diakonieverein Carolinenfeld), die sich während der zurückliegenden Corona-Zeit insbesondere für die Aufrechterhaltung der Versorgung im Ort engagiert haben.
Mit Spannung wurde der Vortrag des Obergrochlitzer Wehrführers Spehala bezüglich der Brandbekämpfung von Objekten erwartet, auf deren Dächern Photovoltaikanlagen montiert sind und Garagen, in denen Elektrofahrzeuge abgestellt sind. „Vor allem würden wir bei einer Brandbekämpfung solcher Stromspeicher wesentlich mehr Wasser zum Kühlen benötigen als bisher“, erklärte Spehala eingangs. Deshalb sei es besonders wichtig bei der Meldung eines Brandes darauf hinzuweisen, dass es sich um ein solches Objekt handelt. Er bat die Eigentümer der Anlagen um freiwillige Mitteilungen an die Ortsteilfeuerwehr, versehen mit Name und Unterschrift, damit sich die Kameraden einen entsprechenden Plan erarbeiten können, um bei Einsätzen im Ernstfall entsprechend schnell handeln zu können. Die Angaben unterliegen den Auflagen des Datenschutzes. Außerdem wäre es günstig, wenn solche Grundstücke mit einem Schild am Eingang gekennzeichnet würden. „Kommen Sie am besten auf uns zu“, erklärte Spehala abschließend.
Einen weiteren Schwerpunkt betraf die Anfrage einiger Bürger der Eichleite bezüglich der künftigen Versorgung dieses Wohngebietes mit Erdgas. Aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen werden vor allem die bisher mit Erdöl betriebenen Heizungen nach und nach zum Auslaufmodell. Dazu führte Geschäftsführer Stieber aus, dass die Chancen für Gas prinzipiell gut ständen, vorausgesetzt, dass etwa die Hälfte der Hauseigentümer sich für eine entsprechende Heizung entscheiden würden. Die Verlegung des entsprechenden Leitungssystems sei eine großer Herausforderung. Entweder müsste eine Mitteldruckleitung von Obergrochlitz aus zur Eichleite geführt werden oder von unten aus Richtung Dölau, wobei letztere Variante mit einer aufwendigen und kostspieligen Elsterunterquerung verbunden wäre. Denkbar sei auch eine Ringschaltung, um im Falle von Havarien besser gerüstet zu sein. Für die Hauseigentümer kämen lediglich die Kosten für den Hausanschluss in voraussichtlicher Höhe von derzeit 1.800 Euro infrage, die durch Eigenleistung gesenkt werden könnten. Er schlug eine Befragung aller Hauseigentümer der Eichleite vor. Bevor die Besucher verschiedene Anfragen an den Greizer Bürgermeister stellten, ging Holger Steiniger nochmals auf das am 5. September anstehende Straßenfest mit Händlertreiben Auf der Windhöhe ab 14.30 Uhr und dem Kinderfest, das 10 Uhr auf dem Spielplatz startet, ein. „Wir haben bisher über 10 Meldungen von Interessenten aus Greiz und Obergrochlitz, die einen Stand entsprechend der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Coronauflagen betreiben würden oder auch für Wasser und Strom für die Stände würde gesorgt werden. Über weitere Vorschläge würden wir uns freuen“, erklärte der Ortsteilbürgermeister. Interessenten aus der Region können sich noch kurzfristig melden, denn es ist noch Platz auf der Veranstaltungsmeile vorhanden.
Christian Freund
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