Schiffsmodelle mit Gold bewertetFoto: Arnold Pfeifer mit den Goldmedaillen und seinen Modellen „Goetzen“ (vorn) und „Panther“.

Foto: Arnold Pfeifer mit den Goldmedaillen und seinen Modellen „Goetzen“ (vorn) und „Panther“.

Obergrochlitzer Schiffsmodellsportler nahm an Welt-Wettbewerb teil

Zweimal Gold für Arnold Pfeifer.
Ohne Fleiß kein Preis – eine treffenderes Sprichwort kann es für den seit Jahrzehnten erfolgreichen Greizer Schiffsmodellsportler Arnold Pfeifer kaum geben. Denn wenn er, wie kürzlich beim Welt-Wettbewerb im Tschechischen Jablonec, seine beiden Schiffsmodelle „Goetzen“ und „Panther“ präsentiert und obendrein beide von der Jury mit Goldmedaillen prämiert wird, dann haben sich die unzähligen Stunden Fleißarbeit in seiner Werkstatt gelohnt. „Vor allem die bewegte Geschichte des Fracht- und Passagierschiffs „Goetzen“ hat mich gereizt, es als Modell im Maßstab 1:75 entstehen zu lassen“, erklärte Pfeifer. Das im Original 67 Meter lange Schiff gab im Jahr 1913 der Deutsche Kaiser bei der Meyer-Werft in Auftrag und wurde für die damalige Kolonie Ostafrika als Fracht und Passagierschiff gebaut. In 500 Kisten verpackt haben es drei Schiffe nach Afrika gebracht. Dort konnte es auf einer Werft am Tangajikasee zusammengebaut werden. Als der 1. Weltkrieg ausbrach, wurde es mit Bewaffnung ausgerüstet, die ursprünglich vom Kreuzer „Königsberg“ stammte, der einen Schaden hatte. Fast drei Jahre hat Arnold Pfeifer an diesem Modell gebaut. Für dieses Modell erhielt er bei diesem Welt-Wettbewerb 96 von 100 Punkten und damit Gold. Für das zweite von ihm präsentierte Schiffsmodell, „Panther“, ebenfalls im Maßstab 1:75, vergab die Jury sogar die höchste Punktzahl in der Baubewertung unter insgesamt 41 Modellen. Von diesem, im Original 66 Meter langem Kriegsschiff wurde vor dem 1. Weltkrieg eine ganze Serie ebenfalls für die Kolonien gebaut. Die international aufgestellte Jury begutachtete die vorgestellten Schiffsmodelle bis ins kleinste Detail und legte dabei beispielsweise großen Wert darauf, dass alles entsprechend der Bauunterlagen original nachgebaut wird. Für den Obergrochlitzer Schiffsmodellsportler sind Wettbewerbe dieser Art kein Neuland, denn seit 1968 baut er Wettbewerbsmodelle, gewann elf Mal bei DDR-Meisterschaften, wurde 1999 Weltmeister in Halle und holte Silber und Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften sowie mehrfach Goldmedaillen bei Weltwettbewerben. Unvergessen bleibt dabei vor allem seine erfolgreiche Teilnahme im Jahr 1989 in China.
Übrigens, der Unterschied zwischen einem Wettbewerb und einer Weltmeisterschaft besteht darin, dass bei einem Wettbewerb nur das Modell bewertet wird und es gibt mehrere Gold-, Silber- und Bronzemedaillen in dieser Klasse. Bei einer Weltmeisterschaft kommt noch eine Fahrtwertung auf einem Bojenkurs hinzu und es wird nur einen Sieger geehrt.
Der heute 72-Jährige Arnold Pfeifer war in seinem Berufsleben als Elektriker im Bereich Wartung bei der Bahn tätig. Bis heute betreibt er mit großer Freude dieses Hobby.

Christian Freund