Mit einem kräftigen Ruck an den Seilen enthüllten Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) und der Greizer Ehrenbürger, Astronaut Ulf Merbold, den Namenszug „Heinz Peinl Flugplatz“ am Giebel der Flugzeughalle des Luftsportvereins in Greiz-Obergrochlitz unter dem Beifall der Ehrengäste, Luftsportler und Besucher.
„Es ist eine sehr gute Idee, dem Flugplatz diesen Namen zu geben. Es ehrt Greiz und auch die Sportler der Stadt. „Heinz Peinl war Rückgrat und Motor des Vereins. Er hat 60 Jahre seines Lebens für den Luftsport und für den Flugplatz Großes geleistet. Dazu gehört beispielsweise, dass Greiz die meisten Thüringer Meisterschaften im Streckensegelflug durchgeführt hat“, würdigte der Vizepräsident des Luftsportverbandes Thüringen, Leonhard Gruhn, das Lebenswerk des leider im Jahr 2021 verstorbenen Luftsportlers, der sich seit den 1950er Jahren erst im Modellflugsport und etwas später fürs Segelfliegen auf dem Greizer Flugplatz engagierte. Heinz Peinl hat sich 1990 für die Wiedereröffnung des Flugplatzes und die Gründung des Luftsportvereins stark gemacht, denn zu DDR-Zeiten wurde von der Politik eine Zwangspause verordnet und aufgrund der Grenznähe jeglicher Flugverkehr verboten. Lediglich ein stationiertes Agrarflugzeug durfte von diesem Platz aus starten und landen. Seit dieser Zeit führte er den Verein als Vorsitzender bis 2019 erfolgreich.
„Mein Vater war auch immer da, wenn Fluglehrer gebraucht wurden. Dafür hat er sich ebenfalls ehrenamtlich 50 Jahre engagiert und über 100 jungen Menschen das Fliegen beigebracht“, erklärte sein Sohn Uwe, der seit vier Jahren als Vereinsvorsitzender die Geschicke auf dem Flugplatz leitet. Dank der Greizer Firma Caspar Bau konnten die Mittel für den Kauf des Flugplatzgeländes aufgebracht werden.Mein Vater hat für den Verein viel organisiert und damit die jungen Leute animiert, es ihm gleich zu tun. Als es beispielsweise darum ging, ein weitere Flughalle zu errichten, hat er in Dresden den Abriss eines alten Brauereigebäudes organisiert, das dann auf unserem Flugplatz von unseren Luftsportlern wieder aufgebaut wurde.
„Fliegen, das war die Welt meines Vaters. Selbst im Alter von 80 Jahren nahm er noch an der Meisterschaft im Streckensegelflug teil. Er hatte meiner Mutter viel zu verdanken, die ihm dafür die vielen Jahre den Rücken frei hielt“, führte der Vereinsvorsitzende weiter aus, der sich bei allen Angehörigen der Luftsportler für ihr Verständnis und deren Unterstützung dankte.
Heinz Peinls größte Vision war eine befestigte Start- und Landebahn. Dieser Traum ist mit dem Baubeginn dieser Anlage in Erfüllung gegangen, als die Firma Caspar Bau GmbH im Jahr 2019 mit den Baumaßnahmen auf der ehemaligen Rasenpiste startete.
Bereits am 20. Juni 2020 konnte mit dem Start des Ehrenmitgliedes des Luftsportvereins, Ulf Merbold, die von Heinz Peinl finanzierte 570 Meter lange und 18 Meter breite Start- und Landebahn unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eingeweiht werden. „Es war ein tolles Erlebnis, als Ulf Merbold und Heinz Peinl mit dem Motorflugzeug von der Piste abhoben und ich hinten im Flieger sitzen durfte“, erklärte der Greizer Bürgermeister Alexander Schulze (parteilos), der von diesem Ereignis ein Foto schoss, dass er großformatig und gerahmt Uwe Peinl zur Erinnerung übergab. Beide Piloten feierten 2020 im Rahmen dieser Einweihung auch ihren Geburtstag, Ulf Merbold den 79., Heinz Peinl seinen 81.
Abschließend gratulierten anlässlich der Namensgebung am zurückliegenden Sonnabend auch die befreundeten Luftsportler des Fliegerklubs Auerbach mit dem Vorsitzenden Frank Hackl und Vorstandsmitglied Thomas Scheffler mit einem Kasten Bier den Greizer Sportlern samt Peinls Söhnen Uwe und Frank.
Christian Freund
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