Barrierefrei durch die Heimat - KuhCafé KauernBarrierefrei: Fahrt zum KuhCafé Kauern

Barrierefrei: Fahrt zum KuhCafé Kauern

Eine Pkw-Tour für Rollstuhlfahrer, aber auch für Rollatorfahrer, Eltern mit Kinderwagen und Interessierte mit dem Ziel: KuhCafé Kauern. Persönlich eine Fahrt mit dem zusammengeklappten Rollstuhl plus Gehgestell von Obergrochlitz über die Bundesstraße B92 in Richtung Gera. Vor Gera verlassen wir die B92 am großen Kreisverkehr rechts – vorbei an den Geraer Ortsteilen Liebschwitz, Zwötzen und Kaimberg – direkt zum Parkplatz am KuhCafé und Hofladen Kauern.
Da Selbstbedienung, erfolgt die Bestellung zuerst bei freundlicher Bedienung unten im Hofladen (Imbiss mit Suppe und Mittagessen und/oder Konditorei- und Kaffeespezialitäten). Ein Behinderten-Aufzug steht für Rollstuhl- und Rollatorfahrer oder Eltern mit Kinderwagen zur Verfügung. Im Obergeschoss gelangt man in das KuhCafé. Am Tisch kann man die Kühe im großen Stall beobachten.

Moderner Boxenlaufstall

Fast 300 Kühe leben in einem großzügigen Boxenlaufstall. Sie können sich in ihm frei bewegen und haben viel Licht und frische Luft. Jede Kuh hat eine Liegebox.
Der Futtertisch (der Teller für die Kühe) befindet sich symmetrisch in der Hallenmitte als langer, ebener Fahrweg. Dahinter sind beidseitig Laufgänge für die Futteraufnahme der Rinder aufgebaut. Wieder daneben ziehen sich Liegeboxen bis zu den Längswänden hin, die mit Tränken unterbrochen werden (Für 1 Liter Milch braucht eine Kuh 4 – 5 Liter Wasser.). Sogar rotierende Kuhbürsten mit Höhenanpassung stehen den Kühen zur Verfügung, wo sie sich in angenehmer Weise den Rücken massieren lassen können. Eine Webcam dokumentiert das Rinderleben, welches die Besucher im KuhCafé Kauern auf dem großen LED-Display verfolgen dürfen.
Die zufriedenen Kühe gewöhnen sich an die ständigen Prozesse: periodisch vorbeifahrender Entmistungsroboter (Spaltenputzer Discovery) hinter der Liegebox, Futteranschieberoboter (Futterschieber Juno) über den Futtertisch zum geordneten Anschieben des Futters zu den Wiederkäuern hin, halbautomatische Fütterung der Tiere mit einem Selbstfahrer-Futtermischwagen Super Champ SL zweimal täglich (frisch zubereitetes Futter als Mischung aus Grassilage und weiteren Komponenten). Die Kühe gehen selbständig rund um die Uhr zum Melkroboter jeweils an einer Hallenstirnseite (durchschnittlich dreimal pro Tag). Die Facharbeiter wirken bei Bedarf manuell auf die Kühe helfend ein.
Die Gülle gelangt in eine Biogasanlage zwecks Erzeugung von Strom und Wärme.
Und die Agrargenossenschaft Kauern eG übt ein Qualitätsmanagement mit Fremdüberwachung und gültigen Zertifikaten aktiv aus.
Vor allem Kinder sowie Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer sind begeistert und wollen wohl das KuhCafé nicht mehr verlassen. Ein Einkauf im Hofladen mit Milchtankstelle und weiteren eigenen Produkten (z. B. Eier, Mehl, Kartoffeln, Äpfel, Nudeln bis hin zu Eierlikör) bereichern nochmals den Besuch. Auch im Erdgeschoss befinden sich sehr gute sanitäre Anlagen inklusive Behinderten-WC – wie im Hotel.

Fazit: Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe! Tüchtige Bauern und Roboter schaffen es für Kauern! Die komplette Anlage ist eine moderne Sehenswürdigkeit des Kreises Greiz. Und vom Frühjahr bis Herbst sind die Störche wieder Dauergäste im Nest auf der großen Schornsteinkrone (Übertragung mit Live-Webcam auf LED-Display im KuhCafé).
Für die Rückfahrt nach Greiz-Obergrochlitz fiel die Entscheidung auf die Strecke über Wünschendorf. Auch Fahrten über Berga – Zickra oder Seelingstädt – Neumühle sind interessant.

Text und Fotos (keine Fremdquellen – nur stetig © Jürgen Pohle): Jürgen Pohle