Die Böllerschüsse der Schützengesellschaft 1990 e.V. Greiz waren am Sonnabendnachmittag sicherlich nicht nur in der Greiz-Obergrochlitzer Kleingartenanlage „Naturheilverein Am Heidehang“ zu hören. Es war der Auftakt zur 125-Jahrfeier dieser geschichtsträchtigen Anlage, die das Ereignis mit einem Sommerfest feierte.
Mit zwei gerahmten historischen Bildern samt Textinhalt gratulierten die Mitglieder des Obergrochlitzer Ortsteilrates Michaela Bayer und Björn Schöppe dem Vereinsvorsitzenden Bernd Hergenhan, der gleichzeitig auch der Vorsitzende des Verbandes Greizer Kleingartenfreunde ist. Als solcher überreichte er Susanne Voß eine Spende des Greizer Verbandes in Höhe von 125 Euro für den Verein.
Nach und nach stellten sich immer mehr Besucher ein, die vor allem auch den tollen Auftritt der jungen Gardetänzer des Obergrochlitzer Karnevalsvereins nicht verpassen wollten. Während eines Rundganges durchs Vereinslokals konnten sich die Besucher davon überzeugen, dass die Sanierungsarbeiten der in die Jahre gekommenen Räume schon vorangeschritten ist. Das Gebäude wurde im Jahr 1914 errichtet. Über die Jahre wurde es „Nat“ genannt und war in der Umgebung auch aufgrund verschiedener Veranstaltungen sehr beliebt. Nach einem längeren „Dornröschenschlaf“ sind die Gartenfreunde nun dabei, es wiederzubeleben. „Der Anfang ist bereits mit einem öffentlichen sonntäglichen Frühschoppen gemacht. Wir sind seit geraumer Zeit dabei die Räume so herzurichten, dass diese künftig von Interessenten vom Frühjahr bis in den Herbst für Familienfeiern von bis zu 40 Personen zur Verfügung gestellt werden können“, erklärte Hergenhan, der auch daran interessiert ist, mit dem Ortsteilrat ein Zusammenwirken zu finden.
Ursprünglich entstanden ist die Obergrochlitzer Kleingartenanlage aus dem 1859 gegründeten Verein für naturgemäße Lebens- und Heilweise Greiz-Rothenthal-Dölau e.V., später Naturheilverein genannt. Ab 1909 entstanden in diesem Gebiet die ersten Gärten. Die Umwandlung des Waldstückes, das vorher dem Caselwitzer Gutsbesitzer Christoph Schmidt gehörte, verwandelte sich so in eine Gartenanlage samt dem Bau eines Vereinslokals mit Kegelbahn im Jahr 1914.
Zu DDR-Zeiten wurde die Anlage umbenannt in Kleingartenanlage Am Heidehang und war im VKSK organisiert, wie die mit großem Aufwand der zweiten Vereinsvorsitzenden Susanne Voß geführte Chronik verrät.
Christian Freund
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